4.9.2006

Es klingelt das Zimmer-Telefon! 11 Uhr!!! Wir wollten doch schon längst unterwegs sein und Banken suchen, die unsere loosigen EC- oder Kreditkarten nehmen. Und um 13Uhr kommt schon Toshi ... Auf jeden Fall ist die Rezeption am Telefon und sagt, dass gerade Al Italia angerufen hat und morgen Mäses Krackse eintrifft. Geil! Ein Problem weniger. Die CityBank haben wir dann auch relativ schnell nach zweimal Nachfragen gefunden. Die war dann total versteckt in so nem Zehngeschosser Prachtbau im 9. Stock. Stand auch draußen nichts dran. Ist mir jetzt egal, weil dort konnte man Geld holen, sogar mit so´ner niffigen Sparda-Karte. Oki, zurück zum Hotel und auf Toshi gewartet. Der kam auch pünktlich mit seiner Freundin und fragte gleich ob wir genug Zeit haben. Haben wir! Was dann kam, war der absolute Oberhammer. Wir wurden erstmal 100 km westlich von Tokyo ins Landesinnere gefahren, wo sein Bruder + Frau Mimi und ihre beiden niedlichen Kinder (4 Jahre & 6 Wochen!) wohnen. Auf der Fahrt zu Toshis Bruder stoppten wir an einer Sobaya. Es gab natürlich lecker Soba (japanische Buchweizennudeln) und Kirin-Bier. In der Nähe besuchten wir noch einen dieser idyllischen Tempel, die irgendwo im Wald versteckt sind. Da hat uns Toshi endlich das Geheimnis gelüftet, was das für übelst laute Grillen sind die hier in jedem Baum hocken. Das sind keine Grillen, sondern richtige fette geflügelte Insekten, namens Chicada, ungefähr so lang wie ein menschlicher Daumen aber doppelt so breit. Bei Toshis Bruder gab es Kaffee und Süßigkeiten aus Japan und Taiwan (Mimi ist aus Taiwan und spricht unglaublich gut Englisch). Kurze Zeit später wurden wir dann von Toshis Eltern abgholt, die uns dann in ein absolut superfeines Japanisches Gartenrestaurant entführten, inklusive der ganzen Familie (die Kinder auch!) und mitten im Wald gelegen. Das sah dann dort aus wie in so einem japanischen Märchen in der Abenddämmerung und überall Lampions und Fackeln. Ich war völlig sprachlos. So etwas idyllisches hab ich noch nie gesehen! Und das Essen erst! Mindestens 6 oder 7 Gänge und nur das allerfeinste. Unglaublich! Kann man mit Worten nicht beschreiben. Mach ich hier auch nicht. Würde eh nur armselig gegen die Realität aussehen. Obwohl es so eine Riesenmenge an Essen gab, war ich zwar satt, aber nicht so satt wie in Deutschland. Eher so ein angenehmes Sättigungsgefühl. Dazu gabs natürlich hausgemachten Sake und Kirin. Nebenbei noch zu erwähnen, dass es dort wieder eines dieser High-Tech-Toiletten gab, die auch aus einem Spaceshuttle stammen könnten. Toshi fuhr uns dann wieder die 100 km nach Hause ins laute Ikebukuru und wir schliefen gesättigt und glücklich ein.

Sayonara, Euer Ätzi!

Wir wünschen uns was: